5 Tipps für dein Immunsystem und eine gesunde Lebensweise
„Potenziell krankmachende Mikroorganismen, wie: Bakterien und Viren, umgeben uns überall. Egal, wo wir uns aufhalten – egal, wohin wir uns bewegen.“
Dr. Dr. Damir del Monte
Was beeinflusst unser Immunsystem?
Die kommende kalte Jahreszeit: mit Schmuddelwetter, weniger Sonneneinstrahlung, beheizten Räumen, weniger Bewegung an der frischen Luft, fordern unseren Organismus und unser Immunsystem ganz schön heraus. Unser »innerer Arzt« hat alle Hände voll zu tun, um uns vor krankmachenden Keimen (Pathogenen) zu schützen und uns im Gleichgewicht zu halten. Nicht nur die von außen auf uns einprasselnden Reize, aus unserer Umwelt (chemisch, physikalisch, sozial) haben Einfluss auf unsere Person – und damit auch, auf unser Immunsystem, sondern auch das bewusste Wahrnehmen unseres Selbst spielt eine Rolle, wie widerstandsfähig wir sind.
Was ist die Aufgabe unseres Immunsystems?
Unser Körper und unser Immunsystem sind ein Wunderwerk unserer Natur. Die Aufgabe unseres Immunsystems ist es: Eindringlingen (Erregern) den Weg zu erschweren – um gar nicht erst vordringen zu können, körperfremde Stoffe zu erkennen, sie zu identifizieren und uns vor ihnen zu schützen und diese bestenfalls zu eliminieren, bevor sie Schaden anrichten. Dabei setzt sich unser Immunsystem, aus einem hoch spezialisierten Team (unspezifische / spezifische Immunabwehr) zusammen und hat die Fähigkeit, sich auch an »Feinde«, durch sogenannte Gedächtniszellen zu erinnern. Unser Körper besitzt also eine ganze »Armada« von Immunzellen, die alle für unser Wohlergehen, tagtäglich im Einsatz für uns sind, ohne dass wir ihnen dabei »Beachtung zollen«.
Unterstützung unseres Immunsystems
Mit einer gesunden Lebensweise, Stressreduktion, auch Zeiten, in denen wir einmal ganz zu uns Selbst kommen können – damit wir Ruhe, Ausgeglichenheit und Balance erfahren, stärken wir unser Immunsystem. Darüber hinaus fördern wir unseren Organismus und unsere Fähigkeit zur Selbstregulation (Selbstheilung).
Prof. Dr. med. Tobias Esch: Seit 2016 ist er Professor für Integrative Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung sowie Prodekan an der Universität Witten/Herdecke. Dergleichen Buchautor, mit dem Buchtitel: »Der Selbstheilungscode – Die Neurobiologie von Gesundheit und Zufriedenheit«. Er beschreibt darin, dass wir selbst, viel tun können, um uns zu stärken und unsere Selbstregulation in Gang zu bringen. Basierend auf dem ganzheitlichen Ansatz der »vier Säulen«, auch BERN genannt:
- Stressreduktion und Verhaltensänderung (Behaviour)
- Ausreichende Bewegung (Exercise)
- Regelmäßige Auszeiten zur inneren Einkehr und Entspannung (Relaxation)
- Gesunde Ernährung und achtsamer Genuss (Nutrition)
5 Tipps für unser Immunsystem und eine gesunde Lebensweise
Heute möchte ich dir jedoch ein paar Tipps mit an die Hand geben, was mein Mann und ich zur Stärkung unseres Immunsystems machen und wie wir unsere Gesunderhaltung unterstützen.
Vitamin C und die Spurenelemente Zink und Selen, haben antioxidative Wirkung und schützen uns vor Zellschäden, dienen uns unter anderem als freie Radikalfänger. Des Weiteren haben sie auch entzündungshemmende Eigenschaften. Deshalb ist es förderlich, gerade in der kalten Jahreszeit, Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt dieser Stoffe zu sich zu nehmen.
Hat dich jedoch einmal eine Erkältung erwischt, stelle ich dir auch hierfür, den ein oder anderen Tipp zur Verfügung um wieder schnell genesen zu können.
Tipp 1 – Frühstückssaft:
Täglich frisch, durch meinen Mann zubereitet!
Du benötigst dafür folgende Zutaten (biologischer Anbau) – ausreichend für zwei Personen
4 mittelgroße Äpfel
5 mittelgroße Karotten
1 Stange Staudensellerie
1 halbe rote Beete
1 halbe Zitrone
1 Banane
1 Orange
1 kleines Stück Ingwer (ca. Daumennagel groß) und Kurkuma (ca. kleiner Fingernagel groß)
Zusätzlich benötigst du hierfür einen Zentrifugalentsafter. Wir besitzen einen der Firma Phillips, welcher uns schon viele Jahre gute Dienste leistet.
Auch meine beiden Töchter und Enkelsöhne mögen diesen Saft sehr gerne, sind sie denn einmal zu Besuch bei uns. Du kannst den Saft natürlich auch nach deinem Gusto variieren.
Hinweis: Besondere Vorsicht ist vor allem bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten geboten!
Tipp 2 – Wechseldusche:
Wer schon einmal von der »Wim-Hof-Methode« gehört und auch ausprobiert hat: weiß, wie gesund die Kraft der Kälte sein kann. Außerdem beschrieb der Priester und Naturheilkundler, Sebastian Anton Kneipp, schon vor über 100 Jahren die wohltuende Wirkung der Hydrotherapie. Kältereiz und Wasser haben mitunter immunstimulierende Wirkung. Viele Krankheitsbilder können dadurch Linderung erfahren.
Allerdings ist zu beachten: Bei Fieber, sollte man auf das Duschen gänzlich verzichten – bei einer Erkältung ohne Infekt, kommt es auf den jeweiligen Typ an. Hier eher vorsichtig ausprobieren, ansonsten auf eine angenehme Wassertemperatur wechseln.
Anleitung:
Zuerst beginnt man mit der angenehmen warmen Dusche, dann kommt die Herausforderung – diese, wo wir unseren »inneren Schweinehund« zu überwinden haben.
Füße:
Nun stellst du die Wassertemperatur auf kühl bis kalt um, beginnend bei den Füßen: Du fängst an der rechten Fußaußenseite an (die vom Herzen am weitesten entferntesten Stelle), wanderst dann mit dem Wasserstrahl zum Gesäß hoch und an der Innenseite des rechten Oberschenkels wieder abwärts; das Gleiche machst du mit dem linken Fuß beginnend.
Arme:
Als Nächstes sind die Arme dran. Auch hier beginnst du wieder mit der rechten Seite: Führe nun den Wasserstrahl vom rechten Arm (Handrücken) hinauf bis zum Schulterblatt. Dort verweilst du etwas, sodass zwei Drittel des Wassers am Rücken und ein Drittel des Wassers an der Brust herabfließen. Wechselst über die Achselhöhle jetzt auf die Arminnenseite bis zur Handinnenfläche. Dasselbe auf der linken Seite.
Restlicher Körper:
Jetzt noch einmal den Wasserstrahl über das Gesäß führen: erst rechte, dann linke Seite in kreisenden Bewegungen – jede Seite circa drei- bis fünfmal. Dann den Bauch hinauf zur Brust – diese auch, circa drei- bis fünfmal mit einer liegenden Acht umkreisen, rechts beginnend. Ganz zum Schluss noch den Hals/Nacken und den Kopf miteinbeziehen. Geschafft!
Übrigens: Ächzen, Stöhnen, Jodeln und auch Singen unterstützen das Ganze und es fällt uns leichter, mit dem Kältereiz umzugehen.
Schaffst du zwei Durchgänge?
Den Körper gut trockenreiben und dann auf eine gute Wiedererwärmung achten.
Voilà! Schon hast du etwas für dein Immunsystem getan.
Tipp 3 – kleiner Spaziergang oder mit dem Rad zur Arbeit:
Bewegung hilft uns, Stress abzubauen und an der frischen Luft werden wir gleichzeitig mit ausreichend Sauerstoff versorgt. Täglich 10 – 30 Minuten moderate Bewegung, ohne Leistungsdruck sind förderlich für unser Immunsystem und Gesundheit. Das Ganze soll Spaß und Freude bereiten – unsere »innere Stimmigkeit« wieder herzustellen. Also raus mit dir! Genieße die Natur und alles, was dich umgibt. Nimm es, mit allen Sinnen auf.
Tipp 4 – Hühnersuppe für die Seele:
Hat dich einmal eine Erkältung erwischt, kann Hühnersuppe wahre Wunder bewirken, das wussten schon unsere Großmütter. Auch ich koche diese sehr gerne, zeigen sich erste Anzeichen einer Erkältung bei uns. Nicht nur die aufsteigende wohltuende Wärme ist förderlich, sondern auch die entzündungshemmende Eigenschaft, unter anderem durch: den enthaltenen Eiweißstoff Cystein. Ein wahrer Blocker für Krankheitserreger. Außerdem enthält Hühnersuppe die Inhalts- und Wirkstoffe wie Zink, Eisen und Vitamine der B-Gruppe. Und auf unsere Schleimhäute hat sie abschwellende Wirkung. Dein Immunsystem wird es dir danken!
Gut zu wissen: Es sollte schon eine »richtige« Hühnersuppe sein. Denn Instant-Brühen können es mit der selbst gekochten Variante kaum aufnehmen.
Ich nehme für die Brühe folgende Zutaten:
1 Suppenhuhn (Kochzeit 1 ½ Stunden) bzw. die etwas schnellere Variante 2 Hühnerbrustfilets (frisch vom Metzger)
1 kleine Stange Lauch
2 – 3 Karotten
1 große Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 Petersilienwurzeln
½ Knollensellerie (je nach Größe, etwas mehr oder weniger)
Etwas frische Petersilie (2 – 3 Stiele, komplettes Kraut)
1 kleines Stück Ingwer
2 Lorbeerblätter
4 – 5 Nelken (ganz)
3 – 4 Wachholderbeeren
5 – 6 Pimentkörner
Für die Suppeneinlage:
Diese variiert immer mal wieder. Jedoch in der Regel:
2 – 3 Karotten
Etwas Lauch oder Lauchzwiebeln
1 Brokkoli
Suppen – oder Spiralnudeln (auch mal Reis)
Und natürlich das Fleisch
Hier lass einfach deiner Phantasie bzw. Gusto freien Lauf!
Hinweis: Besondere Vorsicht ist vor allem bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten geboten!
Zubereitung:
Lauch waschen und putzen, in grobe Stücke schneiden und in einen großen Kochtopf geben. Dann die Karotten, Petersilienwurzeln und Knollensellerie waschen und eventuell halbieren bzw. vierteln und hinzufügen. Zwiebel schälen und vierteln und ebenso die Knoblauchzehen schälen und in den Topf legen. Mit dem Ingwer gleichsam verfahren.
Nun die Küchenkräuter (Petersilie, Lorbeerblätter, Nelken, Wachholderbeeren & Pimentkörner) dazulegen und zum Schluss die gewaschene und trockengetupfte Hühnerbrust hineinlegen. Nun das Ganze etwas pfeffern und eine gute Hand Salz (hier auf den eigenen Geschmack achten) hinzufügen und mit Wasser auffüllen. Deckel drauf und zum Kochen bringen. Dann die Temperatur herunterdrehen und alles, circa. 50 – 60 Minuten schwach köcheln lassen. Immer mal wieder nachschauen, ob genug Wasser vorhanden ist und eventuell etwas nachgießen. Nach der Kochzeit die Hühnerbrust herausnehmen und klein schneiden für die Suppeneinlage.
Das Gemüse abseihen und die Brühe auffangen und anschließend wieder in den Kochtopf schütten. Jetzt die Brühe abschmecken mit Salz, Pfeffer. Wenn du hast: zusätzlich mit Galgant und Bertram. Es ist auch möglich die Brühe noch einmal mit etwas Wasser zu strecken.
Während der einstündigen Kochzeit, die Suppenbeilagen waschen, putzen, schälen, kleinschneiden – in mundgerechte Stücke und in die fertige Brühe geben. Alles noch einmal aufkochen und circa 10 Minuten köcheln lassen. Lauch/Lauchzwiebeln gebe ich erst kurz vor Ende der Kochzeit hinzu.
Die Suppennudeln bzw. den Reis kannst du zwischenzeitlich ebenfalls vorkochen und dann ganz am Ende hinzugeben. Nun wieder die geschnittene Hühnerbrust hinein und eventuell noch einmal etwas abschmecken – auch mit ein bisschen Muskat ist möglich.
In einem Suppenteller oder einer Suppentasse anrichten und eventuell mit etwas Schnittlauch garnieren.
Guten Appetit!
Tipp 5 – Kartoffelwickel:
Er gehört zu den traditionellen Hausmitteln und ist eine wirkliche Wohltat bei Husten und Heiserkeit. Gleichzeitig kann er auch bei Muskelverspannungen angewendet werden. Mein Mann und auch mein ältester Enkelsohn, lieben diese Form der Zuwendung gerade bei Husten oder einer Bronchitis. Die langanhaltende Wärme bei diesem Wickel bewirkt unter anderem eine Gefäßerweiterung, die Durchblutung des Gewebes wird verbessert und festsitzender Schleim kann dadurch besser gelöst und abgehustet werden. Schmerzen und Krämpfe finden Linderung.
Was benötigst du für einen Brustwickel:
3 – 5 mittelgroße Kartoffeln (je nachdem, ob der Wickel für ein Kind oder Erwachsener sein soll)
1 Innentuch aus Baumwolle (ich nehme hierfür eine Mullwindel – 80 x 80 cm)
1 Zwischentuch (z. B. Frottee Handtuch)
1 Außentuch (z. B. Wolltuch)
Wie gehst du vor:
- Die Kartoffeln weichkochen und abgießen, etwas abdampfen lassen
- Lege die gekochten Kartoffeln in die Mitte der Mullwindel und zerdrücke sie mithilfe einer Gabel oder Messerklinge. Verteile die Masse, zu einer rechteckigen Form, in Brustgröße. Nun schlägst du die Windel zu einem Paket ein. Achte darauf, dass die Auflageseite nur eine Lage hat.
- Die Temperatur prüfen (ist die Kompresse zu heiß, besteht Verbrennungsgefahr) – das überprüfst du am besten am Handgelenk, empfindest du die Temperatur dort als angenehm, ist der Wickel in der Regel richtig temperiert.
- Den Wickel nun mit der Auflageseite auf den Brustkorb auflegen. Prüfe noch einmal, ob du die Temperatur als angenehm empfindest. Ist der Wickel noch zu heiß, lieber noch etwas warten und ein wenig abkühlen lassen!
- Nun das Zwischentuch (Frottee Handtuch) nehmen und den Oberkörper (Brustkorb) mit dem aufgelegten Kartoffelwickel einmal einwickeln. Achte darauf, dass das Handtuch den Brustwickel komplett abdeckt. Das Handtuch sollte eng am Körper anliegen.
- Zum Schluss nimmst du das Außentuch (Wolltuch) und umwickelst den Oberkörper (Brustkorb) damit erneut. Gehe vor, wie in Schritt 5.
- Nun hinlegen, ins Bett oder auf das Sofa. Die beste Wirkung erzielst du, wenn du dich mit einer leichten Decke noch einmal zudeckst. Dann circa 30 – 60 Minuten ruhen.
Hinweis:
Du kannst den Wickel einmal am Tag machen, bis du keine Beschwerden mehr hast. Empfindest du die Wärme als unangenehm oder verschlimmern sich die Beschwerden, den Kartoffelwickel sofort abnehmen. Bei Babys und Kleinkinder ist aufgrund der Verbrennungsgefahr, ganz besondere Fürsorge (Vorsicht) und Achtsamkeit zu leisten. Ihre Haut ist noch sehr zart.
Bei folgenden Beschwerden wird vom Kartoffelwickel abgeraten:
- Fieber
- Akute Entzündung
- Offene Hautverletzung oder Hautirritationen
- Infektionen
- Verdacht auf innere Blutungen
- Krampfadern
- Überempfindlichkeit bei Wärme
- Herzerkrankungen oder Bluthochdruck
- Diabetes
Bist du unsicher, ob der Wickel etwas für dich ist, frage deine:n Arzt / Ärztin vorher um Rat!
Viel Spaß und Freude bei der Umsetzung der Tipps und Stärkung deines Immunsystems!
Bildnachweis:
https://pixabay.com/de/photos/orange-saft-vitamin-c-gesund-obst-1921548/