Körperwahrnehmung (Embodyment) bezieht sich auf das bewusste und gezielte Lenken der Aufmerksamkeit auf den eigenen Körper, einschließlich seiner physischen, emotionalen und geistigen Zustände. Diese Wahrnehmung ist entscheidend, um die Bedürfnisse des Körpers zu erkennen und darauf zu reagieren, was zu einem besseren Wohlbefinden und einer verbesserten Leistungsfähigkeit führen kann[1].
Komponenten der Körperwahrnehmung
- Sensorische Sinne:
- Tiefensensibilität (Propriozeption): Ermöglicht die Kontrolle von Haltung und Bewegung, indem sie Informationen über die Position der Körperteile im Raum liefert.
- Muskelsinn: Steuert die Bewegung von Muskeln, Gelenken und Sehnen.
- Gleichgewichtssinn: Koordiniert Bewegungen im Raum[1][2].
- Mentale Ebene:
- Wahrnehmung von Gefühlszuständen und Gedanken, die unbewusst das körperliche Wohlbefinden beeinflussen können[1].
- Faszien als Sinnesorgan:
- Faszien sind als größtes Sinnesorgan entscheidend für die Körperwahrnehmung, da sie Reize aus der Umwelt und dem Körperinneren schnell erfassen[3].
Bedeutung in der Medizin
In der medizinischen Praxis spielt Körperwahrnehmung eine wichtige Rolle bei der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen. Sie hilft Ärzten und Therapeuten, Bewegungsabläufe zu analysieren und physische Zustände zu beurteilen. Übungen zur Verbesserung der Propriozeption sind besonders nach Verletzungen oder Operationen wichtig, um die Bewegungsfähigkeit wiederherzustellen[2].
Praktische Anwendungen
- Übungen zur Verbesserung: Balanceübungen oder Propriozeptionstraining helfen, die Körperwahrnehmung zu stärken.
- Körperwahrnehmungstests: Diese Tests beurteilen Sensibilität und Bewusstsein für den eigenen Körper und können Defizite aufzeigen[2].
- Alltagsintegration: Regelmäßige Übungen sollten in den Alltag integriert werden, um nachhaltige Fortschritte zu erzielen[2][5].
Körperwahrnehmung ist nicht nur für Erwachsene wichtig, sondern auch für Kinder, da sie das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl beeinflusst. Durch gezielte Übungen können sowohl Kinder als auch Erwachsene lernen, besser auf ihren Körper zu hören und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen[1].
Quellen:
[1] https://www.brain-effect.com/magazin/koerperwahrnehmung-hoere-auf-deinen-koerper
[2] https://www.studysmarter.de/ausbildung/ausbildung-in-der-medizin/ergotherapeut-ausbildung/koerperwahrnehmung/
[3] https://www.faszienatelier.de/philosophie/k%C3%B6rperwahrnehmung/
[4] https://www.element-i.de/magazin/koerperbewusstsein-das-bin-ich-und-das-kann-ich/
[5] https://www.die-ik.de/ratgeber-gesundheit/themenspecials/bewegung-und-entspannung/koerperwahrnehmung
[6] https://www.trillium.de/zeitschriften/trillium-diagnostik/archiv/ausgaben-2014/heft-1/psychologie-koerperwahrnehmung.html
[7] https://zsgw.rptu.de/campusplus/gesundheit/wissen/achtsamkeit/koerperwahrnehmung-meditation
[8] https://www.pschyrembel.de/K%C3%B6rperwahrnehmung/P022Q